Der Wiener Familien- und Wirtschaftsrechtsexperte RA Dr. Alfred Kriegler hat soeben sein zweites Buch, einen Scheidungsratgeber speziell für Männer, veröffentlicht. Wer nun annimmt, Dr. Kriegler polarisiere beim Thema Scheidung zwischen den Geschlechtern, liegt falsch. Ganz im Gegenteil:
Als Spezialist auf diesem Gebiet versucht er, das unerfreulich Unabwendbare so konstruktiv wie möglich zu lösen. Seine vor 13 Jahren gegründete Kanzlei im ersten Bezirk in Wien gegenüber der Ankeruhr erfreut sich steter Beliebtheit bei prominenter nationaler und internationaler Klientel.
AA: Herr Dr. Kriegler, die Scheidungsraten steigen – was ist für Sie das Spezifikum an diesem unerfreulichen Kapitel des Familienrechts?
Dr. Kriegler: Scheiden tut immer weh. Eine Scheidung kann man auch nicht gewinnen, es geht lediglich darum, das Beste daraus zu machen – und zwar für alle Beteiligten. Natürlich bin ich primär meinen Klienten verpflichtet, aber ich strebe stets die bestmögliche Lösung an, mit der alle gut leben können.
AA: Sie haben soeben einen Scheidungsratgeber für Männer veröffentlicht. Verzichten Sie auf weibliches Klientel?
Dr. Kriegler: Ganz im Gegenteil! Ich bin vor allem ein Menschenanwalt. Sehr viele Frauen kommen mit meinem neuen Buch in der Tasche zu mir. Es hilft ihnen vor allem, ihren Partner während dieser schwierigen Lebensphase besser verstehen zu können. Und meine männlichen Klienten sind froh darüber, dass sie nun auf einen Ratgeber zurückgreifen können, der speziell ihre Sorgen und Ängste aufgreift – denn, wie gesagt, eine Scheidung ist immer
schmerzhaft.
AA: Wenn man an manche Publikums-Medien denkt, hat man aber eher den Eindruck, Scheidungen werden genüsslich breitgetreten…
Dr. Kriegler: Das ist mit Sicherheit eine Perversion unter dem Deckmantel des Publikumsinteresses. Hier werden sehr häufig Ausnahmesituationen
von Menschen benutzt, um Quote zu machen. Meine Erfahrung ist, dass
auf solche Veröffentlichung hüben und drüben stets ein großer Katzenjammer bei den Beteiligten folgt. Sehr häufig werden Familienangehörige,
z.B. die Kinder, durch solches Vorgehen nachhaltig geschädigt. Meine Klienten wissen vor allem die Diskretion meiner Kanzlei zu schätzen. Schlussendlich ist das Verhalten im Scheidungsfall vor allem eine Frage des persönlichen Stils.
AA: Gibt es so etwas wie eine perfekte Scheidung?
Dr. Kriegler: Die perfekte Scheidung gibt es schon aufgrund der unerfreulichen Begleiterscheinungen nicht, aber es gibt die perfekte Durchführung einer Scheidung. Dazu gehören Menschenkenntnis basierend auf jahrelanger Erfahrung. Dann intensive und systematische Vorbereitung gemeinsam
mit dem Klienten. Und schließlich ein aufrichtiges Interesse für die Anliegen aller Beteiligten. Vergessen wir nicht: Eine Scheidung ist immer die letzte Konsequenz. Aber dann muss sie vor allem die Chance zu einem echten Neubeginn bieten. Dazu ist es wichtig, Konflikte fair und sachlich aufzuarbeiten – ohne zu zerstören.
Das künftige Glückspotenzial meiner Klienten ist für mich stets das Wichtigste.
AA: Was raten Sie Ihren Klienten bzw. solchen, die es werden wollen?
Dr. Kriegler: Wenn ein ernstes Familienrechts-Problem auftaucht, die sofortige Suche nach professioneller Beratung und Hilfe. Zahnschmerzen lässt man in aller Regel auch nicht monatelang anstehen oder versucht, sie selbst zu behandeln. Nur ein Experte kann in einer emotionalen Ausnahmesituation
die richtigen Ratschläge erteilen. Zügige Vorbereitung, begleitende Mediation
und rasche Umsetzung der gemeinsam gefassten Entschlüsse garantieren
die angestrebten Lösungen ohne verheerende Kollateralschäden.
AA: Ihre Bücher sind sowohl Fachbücher als auch gut lesbare Werke für Herrn und Frau Österreicher…
Dr. Kriegler: In meiner über 20-jährigen Berufspraxis habe ich viele Situationen erlebt, in denen Menschen aus Unkenntnis der generellen Rechtslage Handlungen gesetzt haben, die sich in der Folge als negativ herausstellten. Die wichtigsten Aspekte habe ich in meinen Büchern zusammengestellt, ohne die Leser mit Paragrafen zu „erschlagen“. Vor allem versuche ich, den sinnvollen Umgang mit Emotionen zu beleuchten.
AA: Gibt es neben der Scheidung weitere Fachgebiete, auf die Sie sich konzentrieren?
Dr. Kriegler: Zunächst natürlich auf alle Bereiche des Familienrechts sowie Wirtschaftsrecht auf nationaler und internationaler Ebene. Was mir besonders zugute kommt, ist meine langjährige internationale Ausbildung, neben dem Studium in Wien und Rom vor allem das MBA in Fontainebleau.
Eigene internationale Fälle sowie Causen für befreundete Kanzleien verhandle ich gerne selbst auf englisch, französisch, italienisch oder spanisch. Die Kollegen aus den Wirtschaftskanzleien sehen mich dabei nicht als Konkurrenten, sondern als Betreiber einer internationalen „Boutique“, auf deren Spezialwissen gerne zurückgegriffen wird.
AA: Und woher nehmen Sie die Kraft, um das alles zu bewältigen?
Dr. Kriegler: Die schöpfe ich vor allem aus drei Quellen: Erstens aus meinem
glücklichen Familienleben – eine tolle Frau und drei bezaubernde Kinder. Zweitens aus systematischer Vorbereitung vor Beginn des Kanzleibetriebes – mein persönlicher Arbeitstag beginnt bereits um sechs Uhr. Drittens aus meiner ständigen Weiterentwicklung und Belohnung mit Dingen, die ich liebe – zum Beispiel Yoga, Gehirnjogging und natürlich meine tägliche Portion Gummibärchen!
AA: Herr Dr. Kriegler, vielen Dank für das Gespräch.
Download: Artikel „Scheiden tut weh – ich erarbeite bestmögliche Lösungen“
